Jahresbericht
2024/2025

Sich kennen lernen, gemeinsam Zeit verbringen

BM2c

Die BM2c wanderte von Tamins durch das Foppaloch in einer märchenhaften Waldgegend auf den Kunkelspass. Der Anstieg war ziemlich stotzig, so war man froh oben angekommen zu sein. Hier öffnete sich der Blick auf den Ringelspitz und weitere St. Galler Berge. Bei der Feuerstelle stärkten wir uns, die einen mit einer Wurst vom Grill, andere mit kalter Verpflegung aus dem Rucksack. Der Weg nach Vättis verlief auf einem sanften Abstieg. Nach rund 1 ½ Stunden erreichten wir das Ziel. Ein Glacé als Belohnung lag allemal drin, bevor uns das Postauto pünktlich durch das schroffe Tamina Tal nach Bad Ragaz fuhr.

BM2a

Die RhB brachte die BM2a nach Valendas-Sagogn. Von dort wanderten wir durch die Rheinschlucht nach Versam Station. Der harte Teil wartete nach Versam auf die sportliche Wandergruppe. Der Blick von der Aussichtsplattform Spir in Conn musste verdient werden. Rund 400 Höhenmeter waren noch zu bewältigen. Alle schafften diese aber problemlos. Der Blick hinunter in die Rheinschlucht war der verdiente Lohn für den «Chrampf». Gestärkt vom Picknick spazierten wir noch rund 40 Minuten zum Crestasee, wo wir im herrlich kühlen Wasser badeten und frische Energie tankten. Ein abwechslungsreicher Tag endete mit der Postautofahrt zurück nach Chur.

Exkursion nach München 16./17. Januar 2025

Nach langjährigem Unterbruch führte die Wirtschaftsschule KV Chur auf Initiative der Lehrpersonen Gerald Klingler und Ivo Bizozzero sowie in Zusammenarbeit mit BM-Abteilungsleiter Giuseppe Valenti wieder eine Auslandexkursion durch.

Mitte Januar 2025 reisten zwei BM2-Klassen per Car nach München, um sich dort intensiv mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Besonders eindrücklich war der Besuch des Justizpalastes, wo Richter Nikolaus Lantz, Vorsitzender der Grossen Strafkammer beim Landgericht München I, durch die Ausstellung «Willkür im Namen des Deutschen Volkes» führte. Lantz vermittelte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern anschaulich, welche Folgen es haben kann, wenn die Justiz von der Exekutive gesteuert wird.

Das Programm umfasste zudem eine informative Stadtführung mit der Historikerin Kathleen Rose, die als ausgewiesene München-Kennerin einen fundierten Einblick in die Geschichte und Architektur der Stadt vermittelte. Als kultureller Höhepunkt besuchten die Klassen das Residenztheater. Die Teilnehmenden konnten im Vorfeld zwischen «Die Gewehre der Frau Carrar / Würgendes Blei» von Bertolt Brecht oder Lot Vekemans Stück «Blind» wählen. Für viele war dies der erste Kontakt mit der Theaterwelt und somit eine besondere Erfahrung, über die sie sich anschliessend im Münchner Nachtleben austauschen konnten.

Die Klassen wurden von den Lehrpersonen Maja Laubscher, Daniel Bartholet, Gerald Klingler und Ivo Bizozzero begleitet, die ein durchweg positives Fazit zogen: Das Programm war ausgewogen gestaltet und bot den Teilnehmenden ausreichend Freiraum, während die vermittelten Inhalte eine wertvolle Lernerfahrung ausserhalb des Klassenzimmers ermöglichten.

Aufgrund dieses positiven Feedbacks entschied die Schulleitung, die Exkursion künftig fest in diesen Lehrgang zu integrieren und mit der Durchführung einer IDAF (Interdisziplinäre Arbeit) zusätzlich aufzuwerten.

Die Exkursion stiess auch bei den Teilnehmenden auf ein mehrheitlich positives Echo, wie die folgenden Äusserungen zeigen.

Carolina Fabiano (BM2c) berichtet, sie habe viele neue Eindrücke mit nach Hause genommen. Besonders interessant sei der Besuch des Justizpalastes gewesen: «Besonders die Informationen zur Weißen Rose und zu den Prozessen gegen die Widerstandskämpfer haben mich sehr beeindruckt und werden mir sicher lange in Erinnerung bleiben», so Fabiano. Auch der Theaterbesuch fand grossen Anklang und zeigte ihr, wie wichtig es ist, sich auch auf künstlerischem Weg mit geschichtlichen Themen auseinanderzusetzen. Einzig die Kälte der Januartage trübte das Erlebnis etwas: «Viele von uns hätten sich bei wärmerem Wetter sicher besser auf die interessanten Informationen konzentrieren können.»

Auch Elijah Kühne (BM2c) erwähnt die grosse Kälte, die dazu geführt habe, dass man möglichst bald ins Hotel einchecken wollte. Positiv bewertet er den Inhalt der Stadtführung, bei der die Klassen viele interessante Informationen zu einzelnen Gebäuden erhielten. In besonders guter Erinnerung bleibt Kühne, dass die Klassen gemeinsam ins Nachtleben einstiegen, was den Zusammenhalt förderte und zu neuen Freundschaften führte. Fazit: «Die Reise hat allen Spass gemacht und mit ein wenig Optimierung wird es sicher noch besser.»

Sinja Federspiel (BM2b) erzählt vom Besuch des Residenztheaters, zu dem man etwas underdressed erschienen sei: «Bei der schicken Gesellschaft sind wir uns ein wenig fehl am Platz vorgekommen.» Etwas enttäuscht zeigt sich Federspiel über den Königsplatz, Hitlers ehemaligen Propagandaplatz: «Er war ziemlich unscheinbar und man konnte sich gar nicht vorstellen, dass vor 80 Jahren an diesem Ort Macht und Diktatur ausgeübt wurde.» Architektonisch beeindruckend sei hingegen der Justizpalast gewesen. Federspiel wird die Exkursion insgesamt in guter Erinnerung behalten, da man mit den Klassen eine gemütliche Zeit verbracht habe. «Im Gedächtnis wird mir auch die eisige Kälte der deutschen Stadt bleiben.»

Text und Zusammenstellung: Ivo Bizozzero

Beim Königsplatz - Führerbau und NS-Dokumentationszentrum - Quelle: G Reck

Justizpalast - Quelle: Pedro Pacheco

Stadtzführung - Neues Rathaus - Quelle: Sandor Bordas

Theaterabend - Residenztheater - Quelle: Residenztheater